Sehr geehrte Frau Mag.a Helga Hiebl!

Erstmals herzlichen Dank für das sehr informative Telefongespräch. Den Verein, BALANCE Leben ohne Barrieren GmbH, der eigentlich als gemeinnützige Gesellschaft gewinnorientiert geführt wird, ist bei den Betroffenen Menschen mit Behinderung eher auf Ablehnung gestoßen. Menschen mit Behinderung in institutionalisierten Organisationen, abseits der Gesellschaft unter zu bringen, ist nicht im Sinne der Selbstvertreter und der UN-Behindertenrechtskonvention.

Ihre Schilderung über die Unterbringungsmöglichkeiten über den Verein stimmt mich eher zuversichtlich, dass im Sinne der Gründerin und zum Wohle der vielen Betroffenen gehandelt wird. Wir werden uns selbstverständlich auch persönlich vor Ort über die Richtigkeit Ihrer Aussage überzeugen.

Bezüglich den äußeren erschreckenden Erscheinungsbild der Wohnhäuser in der Hochheimgasse sind wir einer Meinung.

Vielleicht könnten Sie mir das eine oder andere Foto von den „erschreckenden“ Wohnhäusern zukommen lassen.

Die von Ihnen erwähnte Dame, die sich in der Behindertenpolitik engagiert, wäre für unsere Interessenskämpfe sicher eine wertvolle Bereicherung.

Frau Ingrid Ruf engagiert sich auch nach dem Ausscheiden aus dem Verein Balance weiterhin intensiv und vorbildlich für die Anliegen der Betroffenen.

Behindertenpolitik muss schon nach der Geburt anfangen. Eine Umsetzung der UN-BRK kann nur mit einer Regierung stattfinden, die über die nötigen Informationen verfügt. Diese müssen aber unbedingt von Betroffenen kommen!

Die vom Verein herausgegebene Zeitschrift werden wir uns sicher beim nächsten Wienbesuch organisieren.

Mit freundlichen Grüßen!

Internet-Forum Steiner Anton

Querschnittlähmung, Rollstuhlnutzer seit Juni 1966

ÖGB Bildungsreferat a.D. und

Maria Steiner, Gattin,

2821 Ofenbach, Ofenbachstr. 101

E-Mail: asteiner@aon.at

Telefon 02627/42159 oder 0650/7133604

Antwort von BALANCE GMBH

Lieber Herr Steiner,

 entschuldigen Sie bitte die späte Rückmeldung , ich war jetzt für BALANCE die letzten Tage und Nächte im Einsatz und bin kaum zum Beantworten der E-Mails gekommen. Iris Kopera heisst die Selbstvertreterin von der ich Ihnen am Telefon erzählt habe. Hier sind die Kontaktdaten:

Iris Kopera ist am 15. April 1978 geboren. Sie ist Portrait-Malerin bei Balance und hat ihr eigenes Atelier. Als Schauspielerin arbeitet sie in Theater-Produktionen mit. Sie ist Moderatorin für Zukunfts-Planungen und organisiert viele Veranstaltungen mit. Sie ist auch Sängerin in einer Band. Iris Kopera hat 2017 die Ausbildung zur Peer-Beraterin abgeschlossen.

E-Mail-Adresse: iris.kopera@wuk.at

http://www.svz.wuk.at/index.php/unser-team

Wenn Sie ein wenig bei BALANCE wie es heute nach 40 Jahren ist hineinschnuppern wollen, hier der link zu unserer Zeitschrift zum online Lesen  (letzte Ausgabe) mit inklusiver Redaktion (einzigartig in Österreich):

https://www.yumpu.com/de/document/view/58703409/balancer-nr-69-2-2017

Einen Irrtum möchte ich noch berichtigen: Eine gemeinnützige GmbH (die seit heuer 2017 als 100% Tochter des Vereins BALANCE gegründet wurde) kann und darf NICHT gewinnorientiert sein, ist so wie ein gemeinnütziger Verein, der Unterschied liegt nur in Haftungsfragen des Vorstandes.

Die Dienstleistungen von BALANCE richten sich nach  der UN-Konvention, Ziel ist es die passende Unterstützung mit Hilfe Personenzentriertem Arbeiten anzubieten. Die NutzerInnen unserer Dienstleistungen werden darin unterstützt in inklusivere und gemeinwesen integriertere Wohnformen zu wechseln. Wohnverbünde und Mobile Betreuung bauen wir kontinuierlich aus, alte Wohneinrichtungen wie Wohnhäuser oder WG´s werden von uns keine mehr neu gegründet.

Es gibt am Gelände in der Hochheimgasse  nur mehr ein Wohnhaus, nicht Wohnhäuser. Dieses ist (innen renoviert und eigentlich gar nicht erschreckend)  in HP, 1. Stock, 2. Stock unterteilt und getrennt, es gibt Einzelzimmer und Gemeinschaftsräume, die die BewohnerInnen eigenständig und gemeinsam nach ihren Vorstellungen gestalten. Falls BewohnerInnen ausziehen wollen und in eine eigene Wohnung ziehen wollen, werden sie von uns darin aktiv unterstützt und begleitet.

Wir sind bei BALANCE ganz Ihrer Meinung, dass Inklusion bereits von Geburt an gelebt werden muss, Kindergarten Schulen, Wohnen, Arbeiten, da sind wir uns völlig einig, wir möchten keine Sonderinstitutionen für Menschen mit Behinderungen und versuchen diese mehr und mehr abzubauen und zu vermeiden. Unsere Angebote haben sich diesbezüglich auch bereits sehr gewandelt.

Ich freue mich auf Ihren Besuch, gerne jederzeit und spontan!

Liebe Grüße

Helga Hiebl